Endlich wieder nach Lieberhausen

Voller Vorfreude ging es los. Raus aus Duisburg. Seit nunmehr einem Jahr waren wir schon nicht mehr in Lieberhausen. Diese Fahrt stand für Abschied. Abschied von einem Jahr der Pandemie. Abschied von dem „Lagerkoller“ in Duisburg. Einen ganz besonderen Abschied für einen Fahrtenteilnehmer, der uns Ende dieses Jahres verlassen wird und ein letztes Mal einfach nur Lieberhausen genießen will, um dann in einen neuen Lebensabschnitt zu gleiten.

Vorher wurden noch Corona-Tests bei allen Teilnehmern*innen durchgeführt: kein positives Ergebnis. Die Sorge nicht mitfahren zu dürfen, wiegte im Vorhinein schwer. Umso größer war die Freude während der Fahrt. 

Die Fahrt war von Beginn an eine Fahrt zum Runterkommen. Mit kleinen Zielspielen vergnügten wir uns bis wir in Lieberhausen ankomen. Dort gab es für jeden kleine Aufträge am Haus.

Die Tage begannen wir spätestens um 11:00 Uhr. Geweckt wurden alle mit dem Lied „Morgens bin ich immer müde“, welches zu guter Laune führte. Die Tagesplanungen waren spontan und vom Wetter abhängig. Das Fußballspielen durfte natürlich nicht fehlen.

Da wir von unseren Hausmeistern einen alten Gasgrill für Lieberhausen geschenkt bekommen hatten, musste dieser auch eingeweiht werden. In der Woche gab es nur einen sonnigen Tag an dem wir den Gasgrill testen konnten. So viel sei gesagt: es war ein Traum.

Eine Besonderheit dieser Fahrt war die Gemeinschaft der Teilnehmer*innen. Ein Pädagoge wollte seine neue Kletterausrüstung testen. Da an diesem Tag aber auch Badewetter war, ließen wir den Teilnehmer*innen die Wahl. Kurz um: „Wir sind eine Gruppe, wir kommen alle mit!“       

Am Kletterfelsen angekommen schnappten wir uns die Ausrüstung und machten uns auf, den Felsen zu erklimmen. Dabei war die Sicherheit das höchste Gebot. Wie lege ich einen Klettergurt ordentlich an? Der Helm macht zwar keine gute Figur und ist für ein Foto für Instagram nicht perfekt, aber sicher ist ein Helm allemal.

Auf geht’s. An der steilen Felswand wurde dann klar, wer sich selbst genug vertraut und seine Höhenangst überwinden kann. Ein Abbruch wurde von der Gruppe nicht als Schwäche empfunden, eher halfen die Teilnehmer*innen sich mit positiven Zurufen und Hilfestellung. Nebenan waren drei Niederländer*innen, die den Kids applaudierten, weil sie sahen, wie die Kids ihre Ängste überwanden und heil wieder unten ankamen. 

Das Highlight aber war die Einladung des Sportschützenvereins von Lieberhausen. Da wir nicht nur mit Pfeil und Bogen im Garten schießen, sondern eine alte Aktion in Lieberhausen, mit einem Luftgewehr zu schießen, aufleben lassen wollten, wurden wir von einer Nachbarin dazu eingeladen. Um 19:00 Uhr wurden wir abgeholt. Um vorzugreifen: es war einfach ein super Tag mit dem Erlebnis auf einem Schießstand des Sportschützenvereins von Lieberhausen schießen zu dürfen. Alle bekamen eine Einweisung und schossen anderthalb Stunden mit professionellen Gewehren und Pistolen, die bei Meisterschaften genutzt werden. Die ortsansässigen Schützen waren positiv erstaunt, wie gut die Kids schießen konnten. Keiner traf neben die Schützenscheibe. Keiner der Kids benahm sich wie „Rambo“. Alle konzentrierten sich und benahmen sich, wie Sportschützen es machen, professionell.

Was eine tolle und angenehme Fahrt! Es war ein sehr schöner Urlaub. Für zwei Jungs hieß es aber auch: „Mist am Montag wieder arbeiten.“ Kurz um, wir mussten leider zurück nach Duisburg. Vorerst. Da drei Jungs sich auch für die zweite Fahrt in der dritten Ferienwoche nach Lieberhausen angemeldet haben, freuten wir uns schon auf das Wiederkommen. Einige Dinge ließen wir deshalb vor Ort. Das Reinigen ging auch zügig, jedoch nicht oberflächlich. Vor der Rückfahrt noch schnell einen Corona-Test. Als dieser bei allen negativ war, fuhren wir gut gelaunt zurück. Auf das die eine Woche bis zur nächsten Fahrt schnell vorübergeht!