In den Osterferien stand eine Segeltour auf unserem Plan. Vorab trafen wir uns, um alles durchzuplanen, Knoten zu üben und ein paar Wörter Holländisch zu lernen. Am Samstagmittag war es endlich so weit, wir starteten in Dinslaken mit dem Ziel Andijk/Ijsselmeer. Den ersten Tag verbrachten wir mit der Vorbereitung des Boots. Die Kojen wurden bezogen, es wurde gekocht und gegessen. Der Abend klang mit einer gemeinsamen Spielrunde aus. Begleitet vom leisen Plätschern des Wassers wurden wir sanft in den Schlaf geschaukelt.
Ausgeschlafen und durch das erste Frühstück gestärkt, folgte die letzte Einweisung durch unseren Kapitän Jochen. Dann gab es die erste Verzögerung, als wir den Motor starteten machte die Außenkühlung Probleme. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zwei Stunden auf den Mechaniker zu warten, der den Fehler glücklicherweise beheben konnte. Endlich starteten wir in Richtung Medemblik. Das Wetter war gut und der Wind lud zum Segeln ein. Dank der hervorragenden Crew, bestehend aus dem 1. Maat Thomas und den Matrosen Sheyenne, Nele, Esad und Maurice, und der guten Einweisung des Kapitäns Jochen, lief alles reibungslos. Jeder konnte sich abwechselnd in den verschiedenen Positionen einbringen. Wir übten das Segelboot genau zu manövrieren und lernten Wendemanöver.
Am späten Nachmittag liefen wir im Hafen ein. Nach dem Festmachen des Bootes hatte jeder etwas freie Zeit, bevor wieder gekocht, gegessen und gespielt wurde. Zufrieden und müde fielen alle in ihre Koje.
Den dritten Tag ließen wir gemütlich angehen. Nach dem Frühstück verbrachten einige Matrosen Zeit an Land. Gegen Mittag stachen wir in See. Die Rückfahrt nach Andijk dauerte länger, da der Wind nachgelassen hatte, worüber sich der ein oder andere Magen freute. Die Zusammenarbeit an Deck funktionierte, wie schon am Vortag, ausgesprochen gut. Jeder packte tatkräftig mit an. Am frühen Abend erreichten wir den Heimathafen.
Leider wehte am 4. Tag nur noch ein laues Lüftchen. Der guten Stimmung gab das kein Abbruch. Wir entschieden uns für einen Ausflug nach Amsterdam. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt unternahmen wir eine Grachtenfahrt und besichtigten so die Stadt vom Wasser aus. Am Abend kehrten wir zum Boot zurück. Es folgte das eingespielte Ritual: kochen, essen, spielen.
Auch am folgenden Tag taten sich keine nennenswerten Winde auf, was bedeutete, dass wir uns einen chilligen Tag gönnen konnten. Gegen Mittag brachen wir nach Enkhuizen auf. Wir besichtigten den alten Hafen. Hier zeigte unser Kapitän seine Qualitäten als Reiseführer. Nach einem Einkauf kehrten wir zum Boot zurück und begannen, die ersten Sachen zu packen. Den letzten gemeinsamen Abend gestalteten wir wieder mit kochen, essen, netten Gesprächen und lustigen Spielen.
Am Abreisetag wurde natürlich nach dem Frühstück nur noch gepackt, gecheckt und das Boot eingemottet. Gegen Mittag starteten wir zur Abfahrt. Trotz der Flaute und den damit verbundenen wenigen Segelmöglichkeiten gab es bei der Stimmung keineswegs Einbußen. Die Laune und der Zusammenhalt in der Gruppe waren hervorragend.